Dein Papa, du und die Krankheit
Wenn dein Papa sich verändert – und warum er manchmal nicht über alles spricht
Warum ist nun auch mein Papa so anders als früher?
Auch für ihn ist es schwer
Nicht nur für dich, auch für deinen Papa verändert sich viel, wenn deine Mama erkrankt ist. Er sieht, wie sehr sie leidet, möchte helfen – und merkt gleichzeitig, dass er die Krankheit nicht einfach wegnehmen kann. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit belastet ihn und kann sein Verhalten verändern.
Angst und Unsicherheit
Dein Papa hat wahrscheinlich genauso Angst um deine Mama wie du. Oft zeigt er sie nicht offen, um stark zu wirken. Trotzdem spürst du vielleicht, dass er stiller, gereizter oder zurückgezogener ist. Dass dein Papa so anders ist als früher kann dich traurig oder wütend machen – diese Gefühle sind ganz normal, denn du wünschst dir die Normalität vor der Erkrankung zurück.
Was dir helfen kann
Es kann guttun, deine Gefühle zu teilen – mit Freund:innen, Familie oder jemandem, dem du vertraust. Auch kleine Pausen, in denen du etwas nur für dich machst, sind wichtig. Wenn du magst, kannst du deinem Papa auch vorsichtig zeigen, dass du sein verändertes Verhalten wahrnimmst: ein kurzer Satz wie „Du wirkst nachdenklich“ oder einfach gemeinsame Zeit, in der die Erkrankung in den Hintergrund tritt können schon viel bewirken. Aber denk daran: Es ist nicht deine Aufgabe, ihn aufzufangen.
Warum redet mein Papa nicht richtig mit mir über das, was passiert?
Auch für deinen Papa ist vieles neu
Dein Papa steckt gerade in einer Situation, die auch für ihn völlig neu und emotional schwer zu ertragen ist. Oft wissen Eltern selbst nicht genau, wie sie mit all dem umgehen sollen. Vielleicht spürt er, dass dich etwas belastet, ist aber unsicher, ob er das Thema ansprechen soll oder ob du es lieber vermeiden möchtest. Manchmal versuchen Erwachsene auch, für einen Moment nicht ständig daran denken zu müssen – nicht, weil es ihnen egal ist, sondern weil es eine Art Schutz für sie selbst ist.
Wenn Worte fehlen
Es kann sein, dass dein Papa nicht die richtigen Worte findet oder denkt, er müsse stark wirken, damit es dir besser geht. Vielleicht redet er deshalb weniger über das, was passiert. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch Gefühle hat oder dass er nicht möchte, dass du weißt, was los ist. Manchmal stecken Eltern in dem Gedanken fest, dass sie alles alleine aushalten müssen, und vergessen dabei, dass es gut tut, gemeinsam darüber zu sprechen.
Was du tun kannst
Wenn du das Gefühl hast, dass dich etwas bedrückt, kannst du versuchen, es direkt anzusprechen. Sag deinem Papa, was dir gerade Sorgen macht oder welche Fragen du hast. Du musst dabei nicht immer sofort die „richtigen“ Worte finden – ehrlich zu sagen, dass du gerade nicht weiterweißt, ist völlig okay. Oft erleichtert schon ein kleiner Satz wie: „Papa, ich will verstehen, was in dir vorgeht?“ oder „Ich habe Angst um Mama und möchte mit dir darüber reden.“
Zusammen reden macht es leichter
Offene Gespräche können helfen, dass die Situation für euch beide weniger schwer wird. Du musst dabei nicht stark wirken, und er auch nicht. Wenn dein Papa spürt, dass er nicht alles alleine tragen muss, entsteht oft ein Gefühl von Nähe, das euch beiden Kraft gibt, die schwere Zeit zu durchstehen.
Kommentare
Keine Kommentare